Europakonferenz 2019 in Plovdiv/Bulgarien
Berichte und Fotos von der Konferenz, dem Begleitprogramm und der Vor-Konferenz-Tour
1. September 2019
Auf einmal war das Licht aus - oder eine abenteuerliche Begrüßung
So etwas muss man auch einmal erlebt haben. Gestresst vom verspäteten Flug und vom engen 20-Plätze-Bus, in dem im Gang sogar noch ein Teil der Koffer untergebracht werden musste, kam unsere mittel- und nordeuropäische Reisegruppe gegen 22.30 Uhr im Hotel Leipzig in Plovdiv an. Rasch begaben sich die ersten von uns in die Rezeption zum Einchecken. Gerade sollte es damit losgehen, gab es einen Knall und das Licht war aus. Nichts ging mehr: weder der Computer, noch der Fahrstuhl (11-stöckiges Gebäude), auch die Zimmertüröffnungsmechanismen hätten gestreikt.
Per Handy alarmierte die junge Frau von der Rezeption wohl den Hausmechaniker und das Stromversorgungsunternehmen. In 5-10 Minuten sollte erfahrungsgemäß der Strom wieder da sein. Der Ausfall betraf aber den gesamten Straßenblock, und er dauerte und dauerte an. Man führte uns in die Hotelbar, zündete zahlreiche Teelichter an und sorgte damit für eine gemütlich-gespenstische Atmosphäre. Die meisten von uns bestellten sich eine kühle Flasche Bier, denn es war trotz der späten Stunde noch recht warm, und wir waren ziemlich durstig. Dankenswerterweise übernahm Ernst Honegger aus der Schweiz die gesamten Kosten, sehr spendabel! So ersparte sich das Personal mühsame Einzelabrechnungen im Schummerlicht. Die elektronische Kasse funktionierte ohnehin nicht. Das Aufsuchen des “stillen Örtchens” scheiterte daran, dass das mitgenommene Teelicht unterwegs durch die Bewegung erlosch und man voll im Dunkeln stand. Nach gut einer halben Stunde ein großes Hallo, als der Stromschaden behoben war und das Leben normal weitergehen konnte.
02. bis 04.September 2019
Pre-Conference-Trip Summary
The PTPI Conference team organized a wonderful three-day tour before the conference. Eighteen people participated – PTPI members from Bulgaria, Denmark, Germany, Sweden, and Switzerland. On 2 September 2019, we drove to the town of Sopot, where we visited four sites: The Ivan Vazov House Museum: it is where Bulgaria’s best-loved author, Ivan Vazov, lived. He wrote “Under the Yoke”, a classic of Bulgarian literature based around the April 1876 uprising against the turks. We then walked to the Ethnographic and Craft Center Sopot Esnaf and we watched and then participated in four different crafts (weaving, woodcarving, forging, and pyrography). Beatrice, from Switzerland, had a quick lesson in forging. From there, we walked to a historical women’s school and we viewed the peaceful courtyard. We drove to the Sopot Lift on the outskirts of town, where we rode the longest passenger cable car in Bulgaria. We rode to the first station and it provided a great view of the valley!
On 3 September 2019, we drove to the Demascena Ethnographic Complex, a very colorful and creatively decorated group of buildings with a pond and beautiful landscaping. We listened to the process of obtaining oil from roses. We then visited the Shipka Memorial Church (also known as the Memorial Temple of the Birth of Christ). It is a Bulgarian Orthodox church built near the town of Shipka between 1885 and 1902. The plaques inside list the names of the officers and volunteers who died during the Russian-Turkish war of 1887-88. We continued on our journey with a visit to two tombs (Sevt III and Kazanlak) in the Valley of Thracian Kings. We then visited the Iskra Museum of History. Interesting wall art, ceramics, and description of the tombs and map showing the locations!
On 4 September 2019, we drove to the entrance to a trail that we hiked up to the Wonderful Bridges. They are natural arches in the Rhodope Mountains of southern Bulgaria, located about 30 kilometers from the town of Chepelare. The two bridges were formed by erosion from the Erkyupryia River. Only the larger formation is accessible to tourists. The Wonderful Bridges are number 85 on the 100 National Touristic Places of the Bulgarian Touristic Union. We visited the Gerzovitsa Dairy, located within a prison situated in the Middle Rhodope Mountains. The prison houses inmates having sentences of five years or less. The inmates are being taught how to make cheese and yogurt, learning all aspects from raising cattle and sheep on-site to the packaging and selling of products. We listened to a description of the cheese making process and ate a delicious lunch that was prepared for us. During our trip, our tour guide (Emilia Crushcov), who is also the Adult Advisor of the PTPI Plovdiv Smiles (a student chapter), was warm and welcoming, friendly, fun, knowledgable, and patient. She truly developed this itinerary for us from her heart. In addition to all of the wonderful places that we visited, we ate delicious food at restaurants that she hand-picked. This concludes our three-day tour filled with history, culture, beauty, and friendship. Our bus returned us to our hotel in Plovdiv. We were all looking forward to the start of the PTPI Conference on 5 September 2019.
7. September 2019
Bericht zum European Council Meeting (Europakonferenz)
5. September 2019
Kennenlern-Runde auf dem Youth Hill
Mit der Registrierung am Donnerstagmittag war der Startschuss für die Konferenz gegeben. Den freien Vormittag nutzten wir, um die Stadt zu erkunden. Plovdiv – europäische Kulturhauptstadt 2019 – ist nicht nur die zweitgrößte Stadt Bulgariens, sondern auch die älteste lebende Stadt Europas und die sechstälteste der Welt. Man kann in ihr lesen wie in einem Geschichtsbuch und so die Besonderheiten fast aller historischen Epochen und Perioden kennen lernen. Unser erster Spaziergang führte uns über die moderne und schicke Einkaufsstraße bis an den Rand der Altstadt. Sehr widersprüchlich waren die Eindrücke! Herausgeputzte Häuser und moderne Geschäfte neben verfallender Altbausubstanz. Ein großer schattenspendender Park neben einer sauberen versiegelten Fläche ohne ein schattiges Plätzchen! Die Werbung für die europäische Kulturhauptstadt 2019 war allgegenwärtig. Am beeindruckendsten sicherlich die Ausgrabungsstätte des römischen Stadions aus dem 2. Jh. Nur die beiden Endpunkte sind sichtbar. Der Rest liegt unter der Fußgängerpromenade, für deren Passage wir etwa 20 min Fußweg benötigten. Gegen 12:00 Uhr traten wir den Rückweg zum Hotel an, um uns für die Konferenz registrieren zu lassen.
Am Nachmittag waren wir zur Teilnahme an einer Art-Installation auf dem „Youth hill" aufgerufen. Begleitet von Jugendlichen des Plovdiver Studentchapters spazierten wir zu dieser Parkanlage unweit unseres Hotels, ohne zu wissen was uns erwartet. Ziel der Installation war das gegenseitige Kennenlernen. Zu diesem Zweck hatten wir vorab einen Fragebogen zu unseren persönlichen Lebensumständen und Lebenseinstellungen erhalten. Im Park waren Schilder mit unterschiedlichen Antworten zu den einzelnen Fragen aufgestellt. Jeder Teilnehmer erhielt ein Garnknäul und sollte nun von Antwort zu Antwort seinen Faden ziehen. Am Ende entstand ein Netzwerk von Fäden, welches symbolisierte: Je unterschiedlicher wir auch sein mögen, unsere Wege und Erfahrungen kreuzen sich immer wieder. Eine nette Idee. Alle hatten jedenfalls viel Spaß und das Eis war schnell gebrochen.
Das abendliche Dinner in einem sehr schönen Restaurant, mitten im „Liberators Hill", einem weiteren großen Park gelegen, stand unter dem Motto „Night of the Cultures“. Jede Delegation präsentierte das eigene Land durch einen kleinen kulturellen Beitrag. Am beeindruckendsten sicherlich die bulgarische Volkstanzgruppe in ihren schönen Trachten. Von unserem Beitrag habe ich leider keine Fotos, da wir alle auf der Bühne standen, um die "Ode an die Freude" zu singen.
6 September 2019
The Chapter's trademark game
Der 6. September ist der Tag der nationalen Einheit Bulgariens. An diesem Nationalfeiertag wird der Einheit zwischen dem Fürstentum Bulgarien und der ottomanischen Provinz Ostrumelien im Jahre 1885 gedacht. Im ganzen Land finden Zeremonien, Feuerwerke und Andachten statt. Die Volksfeststimmung war in Plovdiv überall zu spüren. An vielen Häusern war die bulgarische Flagge gehisst, die Glocken läuteten und wir sahen Menschen in festlicher Kleidung auf dem Weg zur oder von der Kirche. In Plovdiv fand am Abend ein feierlicher Appell auf dem Platz der Einheit statt, bei dem hochrangige Persönlichkeiten redeten. Für uns stand dieser Tag unter dem Motto „Crazy people are never fatigued – The Chapter’s trademark game“. Vor unserem Hotel trafen wir auf unsere bulgarischen Gastgeber. Wir wurden in insgesamt fünf Gruppen eingeteilt, die internationaler nicht sein konnten. In meiner Gruppe vereinten sich 14 Teilnehmer aus Belgien, Bulgarien, Deutschland, Südkorea, der Schweiz und den USA. Geführt wurde unsere Gruppe von zwei Mädels des Studentchapters in Plovdiv. Durch das Lösen von vier Aufgaben sollten wir gemeinsam die Stadt erkunden und zum Abschluss an einem sozialen Projekt teilnehmen. Hört sich einfach an, war aber ziemlich schwer, zumal unsere „Anführer“ sehr zurückhaltend mit Informationen waren. Man spürte sozusagen ihren Spaß, einmal in die Rolle des „Lehrers“ zu schlüpfen. Aber auch wir hatten unseren Spaß!
Schon die erste Aufgabe war eine Herausforderung: Wir sollten das Denkmal eines bekannten bulgarischen Opernsängers finden, dessen Namen man uns zunächst vorenthielt. Einzige Information: sein Geburts- und Sterbedatum. Also wurde erst einmal gegoogelt. Das dauerte seine Zeit. Aber wir schafften es. Boris Hristoff, ein bulgarischer Opern- und Liedsänger, nach dem das Kulturhaus benannt ist, wo sich auch sein Denkmal befindet, war die gesuchte Persönlichkeit. Aber wie dieses Haus finden? Schließlich ist in Plovdiv alles in kyrillischen Schriftzeichen ausgeschildert. Zwar hatte ich dies mal in der Schule gelernt - für alle anderen waren es fremde Schriftzeichen – aber für das Umdenken Englisch – Deutsch – Kyrillische Schrift benötigte ich einige Zeit. Mit vereinten Kräften fanden wir schließlich Gebäude und Denkmal. Es war nur 500 m vom Hotel entfernt! Schnell Fotos schießen und weiter ging es mit der nächsten Aufgabe im Gepäck zum Central Square, dem Beginn der langen Fußgängerzone. Meine Aufgabe war es, mich mit einer Person, die ein Heavy Metall – T- Shirt trug, fotografieren zu lassen. Die Suche war erfolgreich! Aber die erste Person lehnte ein Foto ab, bei einer jungen Frau hatte ich dann Glück. Fotografiert wurde ich von einem bulgarischen Mädchen, leider hat sie mir dieses Foto nicht zukommen lassen. Andere hatten da mehr Glück. Unsere nächste Station war die Kirche "St. St. Konstantin und Elena" in der Altstadt. Diese Kirche ist eine der antiken christlichen Kultstätten in der Stadt. Bereits im 4. Jh. wurde hier eine Kirche errichtet und geweiht. 40 Märtyrer starben an dieser Stelle den Opfertod. Die heutige Kirche stammt aus dem Jahre 1932.
Unsere Zeit war inzwischen weit vorangeschritten, und so drängten unsere Begleiter auf Tempo. Mit dem Linienbus fuhren wir zu einem großen Park am Rande der Stadt. Auch hier Volksfeststimmung und gut gelaunte Menschen. Eine große Bühne war aufgebaut. Grillplatz reihte sich an Grillplatz, Berge von Fleisch waren aufgetürmt. Es roch appetitlich. Aber wir kamen leider mit einer Stunde Verspätung an, so dass unser soziales Projekt nicht mehr durchgeführt werden konnte, obwohl alles vorbereitet war. Wir sollten eine Plovdiver Umweltinitiative beim Müllsammeln im Park unterstützen. Aber es war bereits zu spät für diese Aktion, und so informierte eine Vertreterin lediglich über das Anliegen der Organisation. Bitter nötig, denn Bulgarien hat in der Tat ein Müllproblem, insbesondere Plastikmüll „schmückte“ viele öffentliche Orte. Ein Pfandsystem wie bei uns gibt es nicht. Auch das leckere gegrillte Fleisch war für uns nur zum Anschauen, denn wir wurden zum Lunch im Lokal einer großen Sportanlage erwartet, wo wir auf die anderen Gruppen trafen. Nicht nur wir, alle waren ca. eine Stunde zu spät. Nach dem Lunch präsentierten dann alle Gruppen die Ergebnisse ihrer vormittäglichen Aktivitäten. Insgesamt war es eine lustige und spannende Aktion, zum Erkunden der Stadt Plovdiv. Leider waren unsere jungen Gastgeber etwas sparsam mit Informationen über ihre Stadt. Aber es gibt ja schließlich Google und Wikipedia! Nach dem Dinner am Abend war die Teilnahme am offiziellen Festappell zum Tag der Nationalen Vereinigung geplant. Die Sicherheitsvorkehrungen waren groß. Aber es war etwas anders, als wir es uns vorgestellt hatten. Kein Kulturprogramm, sondern Politiker, die Reden in einer uns fremden Sprache hielten. So zogen wir es vor, ins Hotel zurückzukehren und uns das Feuerwerk von dort anzuschauen. Die Stimmung mitzuerleben war dennoch sehr schön, insbesondere als uns eine Parade geschmückter Motorräder entgegenkam und mit wehenden Fahnen zum Festplatz fuhr.
Ilona S.
6 September 2019
Besuch im Waisenhaus
Unsere Gruppe hatte das in strahlendem Gelb gestrichene Haus, das Waisenhaus von Plovdiv, erreicht.Der Schlüssel wurde gezückt, das Tor geöffnet. Freudige Gesichter empfingen uns und hießen uns herzlich willkommen. Im Waisenhaus leben derzeit 14 Kinder, betreut von Erziehern und einem Musiklehrer. Das jüngste Kind, ein Mädchen, ist sieben Jahre alt. Die Gründe dafür, warum die Kinder in dieser Einrichtung leben, beruhen auf unterschiedlichen Schicksalen: ein Teil der Eltern dieser Kinder war verstorben und einige Kinder waren wohl von ihren Eltern nicht gewollt. Trotz ihres schwierigen Starts ins Leben hatten wir insgesamt den Eindruck, dass die Kinder sehr fröhlich und zufrieden sind. Sie warteten schon begierig darauf, uns ihre Zimmer zu zeigen. Die Kinder teilten sich meist zu zweit oder zu dritt ein Zimmer oder hatten, wenn das Zimmer sehr klein war, es für sich alleine. Einige Kinder hatten sogar vor kurzem die Wände ihrer Zimmer selbst gestrichen und waren sehr stolz darauf. Fast alle Kinder verfügen über einen eigenen Schreibtisch und einen PC. Die Wände in einem der Zimmer waren mit wunderschönen, fröhlich-bunten Kinderzeichnungen geschmückt. Eines der Mädchen, ca. 12 Jahre alt, hatte ihre vielen Medaillen, die sie bei Cricket-Wettbewerben gewonnen hatte, über ihrem Bett aufgehängt. Sie erzählte uns, dass sie sogar demnächst in die bulgarische Nationalmannschaft der Cricketspieler aufgenommen werden wird. Dieses Beispiel macht deutlich, dass die Kinder entsprechend ihrer Begabungen gut gefördert werden.
Im Gemeinschaftsraum gibt es viele Gesellschaftsspiele, die oft gemeinsam von den Kindern gespielt werden, auch die vielen Bücher erfreuen sich großer Beliebtheit bei den kleinen Lesern. Im kleinen Garten hinter dem Haus überraschten uns die Kinder mit einer eigens für unseren Besuch einstudierten Musikdarbietung, einigen Solobeiträgen und kleinen Tanzeinlagen. Im Anschluss daran folgte eine kurze Vorstellungsrunde, in der alle sich mit einem Tier, dessen Anfangsbuchstabe dem des Namens glich, vorstellen sollten: z.B. Giraffe für G wie Gudrun, was allerdings nicht immer glatt funktionierte. Gemeinsames Singen bildete den Abschluss unseres Besuches, der bei allen ein gutes Gefühl und einen positiven Eindruck hinterließ, weil die Kinder in dieser Einrichtung gut versorgt sind und ihnen gute Startbedingungen ins Leben ermöglicht werden. Es war für uns alle eine wunderbare Erfahrung.
6. September 2019
Besuch in einem Integrationszentrum für sozial benachteiligte Kinder
Die Teilnahme an der diesjährigen Konferenz war für mich ein voller Erfolg. Es gibt viele Aspekte, die mich zu dieser Aussage veranlassen. Ich möchte den Besuch des Zentrums für soziale Rehabilitierung und Integrierung für Kinder hervorheben. Die langen Jahre der politischen Instabilität und die schwierigen ökonomischen Bedingungen führen in vielen Familien in Bulgarien zu schulischen und persönlichen Verhaltensstörungen bei Kindern und Jugendlichen. Betroffen sind hauptsächlich Kinder aus Roma Familien und Kinder aus extrem armen Familien. In diesem Zentrum werden Kinder mit sozial auffälligem Verhalten therapiert.
Ein Team von Sozialarbeitern und Psychologen arbeitet in Einzel- und Gruppenarbeit gemeinsam mit den Kindern und deren Eltern an der Veränderung des Verhaltens. Ziel ist sowohl die Prävention als auch die Reintegration. Nach Aussagen der Leiterin sind die finanziellen Ressourcen für die Arbeit mit Risikogruppen in Bulgarien sehr eng bemessen. Die Gehälter werden mit staatlichen Mitteln finanziert und sind sehr niedrig. Aus diesem Grund ist es schwierig, ausreichend Personal zu bekommen. Außerdem sind dringend Sanierungen und Renovierungen erforderlich. Die Räumlichkeiten sind für vierzig Kinder ausgerichtet. Es müssen jedoch achtzig Kinder betreut werden. Ich habe großen Respekt vor den Mitarbeitern des Zentrums, die sich trotz schwieriger Bedingungen für diese Kinder bzw. Jugendlichen engagieren. Ihre Arbeit ist von großem Optimismus und Eigeninitiative geprägt.
7. September 2019
Großes Dinner mit Kulturprogramm zum Abschluss der Konferenz
Traditionell wurde auch in Plovdiv zum Abschluss der Konferenz ein Sonntagsausflug ins Umland angeboten. Das Interesse war groß und zwei Busse waren im Einsatz! Ziel war das Kloster Batschkovo, welches als Nationalheiligtum gilt, etwa 30 km südlich von Plovdiv. Es ist das zweitgrößte Kloster Bulgariens und gehört zu den wichtigsten Wallfahrtszentren Südosteuropas. Der 8. September ist in Bulgarien ein kirchlicher Feiertag, entsprechend groß war der Zulauf zum Kloster. Viele Gläubige waren unterwegs, und vor der Kirche im Kloster bildete sich eine lange Schlange von Gläubigen, um zum Bild der „Schwarzen Madonna“ zu gelangen. Für mich äußerst beeindruckend die bunten Wandmalereien und die Ikonenwand.
Zunächst unternahmen wir allerdings eine etwas beschwerliche Wanderung durch das UNESCO-Biosphärenreservat „Red Wall“. Zunächst allmählich ansteigend ging es dann tief in den Berg entlang eines kleinen Flusses zu einer kleinen Höhle. An diesem heiligen Ort wurde Anfang des 20. Jh. eine Ikone der Jungfrau Maria wieder entdeckt, die über 200 Jahre während der osmanischen Herrschaft versteckt war. Zu Beginn der Tour belehrte uns Emilia nachhaltig, keinen Müll zu hinterlassen. Nun, wir hielten uns daran, die einheimische Bevölkerung eher weniger! Ein sehr schöner, interessanter aber auch anstrengender Ausflug zum Abschluss der Konferenz! Ziemlich müde ließen wir gemeinsam den Abend im Hotel ausklingen. Die Schweizer und die Amerikaner hatten sich mit einigen bulgarischen Jugendlichen zum Karaoke verabredet, unsere deutsche Gruppe schaute dem Geschehen wohlwollend aus der Ferne zu. Wir waren zum Singen zu müde. Am nächsten Morgen fuhren wir mit dem uns schon bekannten kleinen Transferbus nach Sofia, wo wir noch drei interessante Tage verbrachten.
Ilona S.